Orientierungssystem auf künstlerisch und designtechnisch höchstem Niveau

Umsetzung eines Orientierungssystems auf künstlerisch und designtechnisch höchstem Niveau bei Dräger in Lübeck

Wer glaubt, Orientierungssysteme seien lediglich Schilder in einheitlichem Design, wird sich wundern. Im Headquarter der Firma Dräger inLübeck gibt es wegweisende Kunst für Mitarbeiter und Besucher

Bei der Errichtung des neuen Headquarters der Medizintechnik-Firma Dräger wurde beim Innenausbau konsequent auf Glaselemente und Glastrennwändegesetzt. Dieser
lichtdurchlässigen und leichten Bauweise sollte auch das Orientierungssystem folgen, für dessen Gestaltung das Büro Uebele aus Stuttgart zuständig war.

Die Grundidee und das Herzstück des Orientierungssystems bildet die Kennzeichnung der fünf Gebäudeebenen durch jeweils unterschiedliche Ornamente aus Folienkreisen. Auf alle Glasscheiben im Innenbereich kaschiert, sollen sich Mitarbeiter und Besucher anhand differenzierender Ornamente einfach und sicher im gesamten Gebäude orientieren. Zusätzlich wird das System durch weitere Elemente, wie z.B. Türbeschilderungen aus Folienkreisen, Türschildern, Treppenhauskennzeichnungen und Beschilderungen in der Tiefgarage, ergänzt.

Was zunächst relativ trivial klingt wird durch die verwendete Folie sowie deren Verarbeitung zu einem wahren Kunstwerk: Die hoch spiegelnde Folie wird nach Vorgaben des Designbüros Uebele von den S+K Mitarbeitern millimetergenauer kaschiert und über mehr als 1.400 Laufmeter verklebt. Dies stellt höchste Anforderungen an die Fertigkeiten der Verarbeiter, denn die hochempfindliche Folie muss mit äußerster Vorsicht „gerakelt“ (glatt gestrichen und verklebt) werden. Nach präzisen Vorarbeiten in der eigenen Werkstatt haben die Mitarbeiter von Schreib+Keppler innerhalb von drei Monaten rund 14.000 Folienkreise mithilfe von speziellen Verklebschablonen und Lasermessgeräten angebracht. Dass das Team anschließend von den Mitarbeitern der Dräger-Werke zu den
„Lords of the Rings“ gekürt wurde, ist eine charmante Randnotiz, die den Anspruch des Projektes unterstreicht.

Das Thema „Schrift im Raum“ ist eine der zentralen Fragestellungen, mit der sich der Architekt, Grafiker und Typograf Andreas Uebele sowohl theoretisch als auch praktisch auseinandersetzt. So verfasste er z.B. ein Planungshandbuch für Architekten, Produktgestalter und Kommunikationsdesigner über „Orientierungssysteme und Signaletik“ und entwickelte mit seinem Büro für visuelle Kommunikation bereits zahlreiche Informations- und Orientierungssysteme. Aktuelle Arbeiten von Andreas Uebele sind noch bis zum 19. September in der Galerie aut in Innsbruck zu sehen. Mehr Infos erhalten Sie hier.

Projektdaten im Überblick

Projekt:
Umsetzung eines Orientierungssystems auf künstlerisch und designtechnisch
höchstem Niveau

Besonderheiten:
Präzise Verarbeitung hoch empfindlicher und hoch spiegelnder Folie über 1.400
Laufmeter Fläche

Generalunternehmer und Auftraggeber:
Commerz Real Baucontract

Gestaltung:
Büro Uebele, Stuttgart

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